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1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 59

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 59 1629 Friede zu Lübeck zwischen dem Kaiser und Christian Iv. Dieser erhält alle seine Länder zurück gegen das Versprechen, sich nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten mischen zu wollen. Die Herzöge von Mecklenburg werden in die Acht erklärt; Wallenstein erhält ihre Länder als Reichslehen. Der Kaiser erläßt das Restitutionsedikt, demzufolge die Protestanten alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter den Katholiken zurückgeben sollen. 1630 Wallenstein aus dem Kurfürstentage zu Regensburg abge- setzt, Tilly an seiner Stelle zum Oberfeldherrn ernannt. 3. Periode. Der schwedische Krieg, 1630—1635. Gustav Adolf, König von Schweden, landet auf der Insel Usedom. Er treibt die Kaiserlichen aus Pommern, wird aber durch die Unterhandlungen mit den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg und Johann Georg von Sachsen aufgehalten, Magdeburg zu Hilfe zu eilen, welches von Tilly belagert wird. 1631, Eroberung Magdeburgs durch Tilly und Pappenheim. 10. Mai Die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen schließen nun ein Bündnis mit Gustav Adolf, der bei Wittenberg über die Elbe geht. 1631, Gustav Adolf siegt bei Breitenfeld (unweit Leipzig) 7. Sept. über Titln. — Die Sachsen rücken in Böhmen ein. Gustav Adolf zieht durch Thüringen und Franken nach dem Rhein, überwintert in Mainz und geht 1632 nach Franken zurück gegen Tilly. Wallenstein, aufs neue kaiserlicher Feldherr, treibt die Sachsen aus Böhmen. Tilly, von Gustav Adolf am Lech geschlagen, stirbt, tödlich^ verwundet, wenige Tage nach der Schlacht in Ingolstadt. Gustav Adolf in Augsburg und München. Wallenstein vereinigt sich mit dem Kurfürsten von Baiern, worauf Gustav Adolf Baiern verläßt und bei Nürnberg ein festes Lager bezieht. Wallenstein erscheint daselbst und schlägt ebenfalls ein festes Lager auf. Nachdem sich beide Feldherren 11 Wochen einander gegenüber gestanden, rückt Gustav Adolf gegen die Donau, Wallenstein nach Sachsen. Auf den Hilferuf des Kurfürsten geht Gustav Adolf auch nach Sachsen. Darauf am 6. Nov. Schlacht bei Lützen. Gustav Adolf fällt. Pappenheim tödlich _ verwundet. Bernhard von Weimar vollendet den Sieg der Schweden. — Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück. — Der schwedische Reichskanzler Are.' Oxenstierna übernimmt die Leitung der schwedischen

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 61

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. ßl 1642 Torstenson, der an Bauers Stelle getreten, siegt bei Breitenfeld über die Kaiserlichen unterpiccolomini und rückt bis nach Mähren vor. 1643—1644 Er geht, da Dänemark an Schweden den Krieg erklärt, durch Schlesien und Sachsen nach dem Norden und erobert Holstein, Schleswig und Jütland. Gallas, der ihm mit einem kaiserlichen Heere gefolgt, wird bis nach Böhmen zurückgetrieben. 1645 Torstenson siegt über Gallas' Nachfolger Hatzfeld bei Jank au in Böhmen, verbindet sich mit dem sieben-bürgischen Fürsten Ragoczy und rückt bis dicht vor Wien vor. Nachdem jedoch der Kaiser einen Waffenstillstand von Ragoczy erlangt, geht Torstenson nach Mähren und nach vergeblicher Belagerung von Brünn nach Böhmen zurück. 1646 Torstenson legt wegen Kränklichkeit den Oberbefehl nieder. Wrangel, der kurz zuvor die Dänen zum Frieden gezwungen, tritt an seine Stelle. Dieser verläßt Böhmen, geht nach dem Rheine und vereinigt sich mit dem französischen General Turenne. — Schweden und Franzosen brechen in Baiern ein und zwingen den Kurfürsten Maximilian zu einem Waffenstillstände. Nachdem die Feinde das Land verlassen, bricht Maximilian den Waffenstillstand, worauf ein neuer Einfall der Schweden und Franzosen erfolgt. 1648 Der schwedische General Königsmark erobert die Kleinseite von Prag. Bald darauf der westfälische Friede zu Münster und Osnabrück abgeschlossen. In Münster unterhandeln die Gesandten des Kaisers und der katholischen Stände mit Frankreich, in Osnabrück mit Schweden und den Protestanten. Friedensbestimmungen: A. Politische. 1. Schweden erhält Vorpommern nebst Rügen, einen Teil von Hinterpommern, das säkularisierte Erzbistum Bremen, mit Ausschluß der freien Reichsstadt Bremen, das Bistum Verden, die Stadt Wismar und 5 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. 2. Frankreich bekommt das österreichische Elsaß, die Stadt Breisach und das Besatzungsrecht von Philippsburg (auf dem rechten Rheinufer). Die seit 1552 besetzten Stifter Metz, Toul, Verdun werden förmlich abgetreten. 3. Baiern behält die 7. Kurwürde und die Oberpfalz. Die Unterpfalz (Rheinpfalz) wird, nebst der neu errichteten 8. Kur, dem Sohne Friedrichs V. (Karl Ludwig) zurückgegeben. 4. Kursachsen behält die beiden Lausitzen.

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 57

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 57 7. Der dreißigjährige Krieg, 1618—1648. 1. Periode. Der böhmisch-pfälzische Krieg, 1618—1623. Als die protestantischen Einwohner der Orte Klostergrab und Braunau, gestützt auf den Majestätsbrief, Kirchen erbauen, erklären der Erzbischof von Prag, unter welchem Klostergrab stand, und der Abt von Braunau, welchem Braunau gehörte, die Städte hätten hierzu kein Recht, sondern nur die Stände. Der Kaiser befiehlt hierauf die Einstellung des Baues, gleichwohl setzen die Protestanten denselben fort. Nun läßt der Erzbischof von Prag die Kirche zu Klostergrab niederreißen und die zu Braunau schließen. Auf die Kunde hiervon berufen die protestantischen Defensoren die protestantischen Stände zu einer Versammlung in Prag. Hier wird eine Beschwerdeschrift an den Kaiser aufgesetzt und zugleich eine neue Zusammenkunft verabredet, um die Antwort des Kaisers zu vernehmen. Ein kaiserliches Schreiben an die Statthalter zu Prag enthält jedoch keine Antwort auf die Beschwerdeschrift der Stände, sondern befiehlt diesen nur, ihre Versammlung aufzulösen und sich ruhig zu verhalten. Nun verbreitet sich das Gerücht, der Kaiser wisse gar nichts von der Antwort, sie sei zu Prag von den kaiserlichen Statthaltern abgefaßt worden. In Folge dessen dringen am 23. Mai 1618 Abgeordnete der protestantischen Stände unter dem Grafen Matthias von Thurn, bewaffnet und in zahlreicher Begleitung, in das Schloß zu Prag; sie verlangen zu wissen, ob einer von den Räten Anteil an der Abfassung des kaiserlichen Schreibens habe, und werfen nach kurzem Wortwechsel die Herren Martinitz und Slawata nebst ihrem Geheimschreiber Fabricius durch die Fenster hinab in den Schloßgraben. Hierauf setzen die Stände eine Regierung von 30 Direktoren ein, vertreiben die Jesuiten und stellen unter dem Grafen von Thurn eine bewaffnete Macht auf. Die Union sendet Hilfe unter dem Grafen Ernst von Mansfeld. Die kaiserlichen Truppen, welche in Böhmen einrücken, werden von Mansfeld und Thurn geschlagen, 1619 Kaiser Matthias stirbt unter Verhandlungen mit den Aufständischen. Graf Thurn vor Wien. Erzherzog Ferdinand, durch seinen Mut und die Ankunft des Kürassierregiments Dampierre gerettet, geht nach Frankfurt, wo er zum Kaiser gewählt wird. Die Böhmen dagegen wählen den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union, zu ihrem König. 1619—1637 Ferdinand Ii. Ferdinand verbindet sich mit Maximilian von Baiern, mit Spanien und dem Kurfürsten Johann Georg von Sachsen. Maximilian von Baiern geht mit dem Heere

4. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 58

1883 - Berlin : Schultze
58 Neuere Geschichte der Liga nach Böhmen und vereinigt sich mit dem kaiserlichen Feldherrn Bucquoi. 1620,8.Nov. Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag, in welcher der bairische Feldherr Tilly das von Christian von Anhalt geführte Heer Friedrichs V. besiegt. Friedrich, in die Reichsacht erklärt, flieht nach Holland. Der Protestantismus wird in Böhmen ausgerottet. Die Union löst sich auf. Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Prinz Christran von Braunschweig setzen den Krieg fort. 1622 Georg Friedrich bei Wimpfen (a. Neckar) von Tilly ge-X schlagen. 1623 Der Kaiser überträgt die Kur des geächteten Friedrich von der Pfalz auf Maximilian von Baiern. Christian von Braunschweig von Tilly bei Stadt Lohn in Westfalen geschlagen. — Mansfeld geht nach London, Christian von Braunschweig nach Paris. 2, Periode. Der dänische Krieg, 1625—1629. Da Tilly mit seinem Heere in Norddeutschland stehen bleibt und verschiedene Gewaltthätigkeiten gegen die Protestanten verübt, so rüsten sich die Fürsten und Stände des niedersächsischen Kreises und wählen Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von Holstein zu den deutschen Reichsfürsten gehört, zum Kriegsobersten. Mansfeld und Christian von Braunschweig kehren zurück mit Heeren, die sie in England und Frankreich geworben. Dieser Macht tritt außer dem ligistischen Heere unter Tilly ein neu geworbenes kaiserliches unter Wallen stein entgegen. 1626 Wallenstein schlägt Mansfeld bei der Dessauer Brücke und folgt ihm durch die Lausitz, Schlesien und Mähren nach Ungarn, wo sich Mansfeld mit Bethlen Gabor, dem Fürsten von Siebenbürgen, verbindet. Nachdem dieser zum Frieden gezwungen, entläßt Mansfeld sein Heer, um sich nach England einzuschiffen, stirbt aber auf der Reife in Dalmatien. Unterdessen hat Tilly bei Lutter am Barenberge (im Braunschweigischen) Christian Iv. geschlagen und sich des ganzen niedersächsischen Kreises bemächtigt. 1627—1628 Wallenstein, der nach Mansfelds Tode ebenfalls nach Norddeut'chland gezogen, erobert gemeinschaftlich mit Tilly Holstein, dann allein, nachdem Tilly an die holländische Grenze gerückt, Schleswig und Jütland, vertreibt die Herzöge von Mecklenburg, unterwirft den Herzog von Pommern, belagert aber vergeblich die Stadt Stralsund.

5. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 60

1883 - Berlin : Schultze
60 1637 Neuere Geschichte. Angelegenheiten in Deutschland. Bernhard von Weimar und General Horn erhalten den Oberbefehl über das schwedische Heer. Bernhard von Weimar dringt nach Baiern vor, erobert Regensburg. Wallenstein leistet der Aufforderung des Kaisers, dem Kurfürsten von Baiern zu Hilfe zu kommen, keine Folge, sondern unterhandelt heimlich mit Frankreich, Sachsen und Bernhard von Weimar. 1634 Wallenstein, von seinen Feinden Piccolomini, Gallas, Aldringer, der Verräterei angeklagt, vom Kaiser abgesetzt und zu Eger auf Veranstaltung des irischen Obersten Buttler vom Hauptmann Deveroux ermordet. Den Oberbefehl über das kaiserliche Heer erhält des Kaisers Sohn Ferdinand, dem Gallas zur Seite gesetzt wird. Sieg der Kaiserlichen bei Nördlingen über die Schweden. General Horn gerät in Gefangenschaft: Bernhard von Weimar geht nach Lothringen. Die Kaiserlichen besetzen Franken und Schwaben. 1635 Der Kurfürst von Sachsen schließt mit dem Kaiser den Prager Frieden, durch welchen er die Lausitzen gewinnt. Das Restitutionsedikt wird auf 40 Jahre hinausgeschoben. — Brandenburg und fast alle protestantischen Reichsstände treten dem Frieden bei. 4. Periode. Der schwedisch-französische Krieg, 1635— 1648. Der französische Minister Richelieu schließt einen Vertrag mit Schweden und mit Bernhard von Weimar, dem er das Elsaß verspricht. Der Kurfürst von Sachsen im Bunde mit dem Kaiser gegen Schweden. 1636 Der schwedische Feldherr Banör siegt bei Wittstock in der Mark Brandenburg über das kaiserlich-sächsische Heer unter dem Grafen Hatzfeld und besetzt Sachsen. Der ligistische Reitergeneral Johann von Werth fällt in das nördliche Frankreich ein, wird aber durch Bernhard von Weimar zurückgedrängt. 1637 Ferdinand Ii. stirbt. 1657 Ferdinand Iii. 1639 Bernhard von Weimar erobert Breisach, stirbt aber bald nachher, worauf feine Truppen in französische Dienste treten. 1641 Baner erscheint in Verbindung mit einem französischen Sseere mitten im Winter vor Regensburg, wo der Kaiser einen Reichstag hält, wird jedoch durch plötzlich eintretendes Tauwetter und durch die Annäherung kaiserlicher Truppen zum Abzug genötigt, zieht sich durch Böhmen nach Sachsen zurück, stirbt zu Halberstadt.

6. Für den Schüler - S. 59

1837 - Berlin : Schultze
59 Im Jahre 1394 wurde Rathenow vom Erzbischof von Magdeburg eingenommen, der gegen die Einwohner beispiel- lose Gräuel verübte. Im Jahre 1674 fielen die Schweden in unser Land, und kamen im folgenden Jahre nach Rathenow. Auch von diesen wurden die hiesigen Einwohner schrecklich gedrückt, bis der damalige Landesherr, der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm der Große, am 15. Juni 1675 die Schweden hier unerwartet überfiel, und durch die Schlacht bei Fehrbelkin, am 18. Juni, aus dem Lande vertrieb. Zur steten Erinnerung an diesen großen Fürsten, von dem ich euch weiterhin noch Einiges sagen werde, hat man ihm auf dem ratheuower Pa- radcplatze ein Standbild gesetzt. Der Theil von Rathenow, welcher die Neustadt heißt, ist erst vor ungefähr hundert Jahren angelegt worden. Dritter Abschnitt. Der Kreis. Die verschiedenen Wohnplätze. ^(nßer unserm Wohnorte gibt es noch viele Oerter, die von Menschen bewohnt und im Allgemeinen Wohn, plätze genannt werden. Gebt deren einige in unserer Nähe nach den Himmelsgegenden an. Nun sagt mir, wie man mehrere derselben gemeinschaftlich benennt. (¿6 sind also unter den Wohnplätzen Städte, Flecken, Dörfer, Colonien, Vorwerke, einzelne Häu, ser rc. Die Städte haben gewisse Vorrechte, z. B. Märkte zu halten; ihre Einwohner werden, wie euch schon bekannt ist, Bürger genannt. Die Einwohner der Dörfer treiben besonders Ackerbau und Viehzucht, und heißen Bauern. Unter den Bauern selbst gibt es nach der Größe ihrer Besitzungen wieder mehrere Abstufungen. Ei.nige nennen sich Bauern im engeren Sinne des Wortes, andere Kossäten. Diese haben weniger Ländereien, als jene. Die Hanslente oder Büdner besitzen eine Wohnung ohne Ackerland, und die Einlieger wohnen

7. Für den Schüler - S. 15

1837 - Berlin : Schultze
15 -arten Johann!--Kirche, von welcher jetzt nur noch der schöne Thurm vorhanden ist, zur evangelischen Pfarrkirche gewählt. Nach dem völligen Abgänge der Mönche nahm der Rath auch die übrigen Klostergebäude in Besitz, und es wurde hier um 166t das evangelische Rathsgymnasium (jetzt König!. Gymnasium im Jesuiter« Collegium) und 1669 da» evangelische Waisenhaus angelegt. Als das Gymna- sium 1821 umgestaltet und verlegt worden war, trat hier das Martinsstift und eine städtische Frei« und Erwerb- schule ins Leben. Die erstere Anstalt zur Bildung und Erziehung vernachlässigter armer Knaben und Mädchen wurde von dem Vorsteher Reinthaler mit Beihülfe milder Ga- den gestiftet, und wirkt noch jetzt durch dessen Liebe und Eifer segensreich und heilbringend für die Stadt und Umgegend, fortgesetzt erhalten durch die Huld und kräftige Unterstützung unsers frommen König- und seines Hauses und vieler anderer Wohlthäter aus der Nähe und Ferne. Wenn ihr aber die durch Alter und ihre Geschichte ehr- würdigen Reste des ehemaligen Augustiner «Klosters besucht, und wendet euch zuerst zu dem östlichen Theile derselben, dem jetzigen evangelischen Waisenhause, so wird euch der freund- liche Pflegevater der Waisenkinder auf einen langen Saal (den Waisensaal) führen, dessen Wände mit vielen Gemäl- den geschmückt sind, welche die Bilder verstorbener Waisen- haus «Vorsteher, eine Reihe bildlicher Vorstellungen aus dem menschlichen Leben und Treiben (der sogenannte Todtentanz, größtentheils das Werk eines Erfurter Malers, Beck genannt) und endlich mehrere fürstliche Personen aus der Vorzeit vor- stellen. Unter den letztern betrachtet das Bild des großen Schwedenkönigs Gustav Adolph und des tapfern Herzogs Bernhard von Weimar genauer. Zu beiden Seiten dieses Saales finden wir noch Zellen oder Kammern, in welchen einst die Bewohner des Klosters, die Mönche, im Gebet und stiller Betrachtung ihre Tage verlebten. Unter diesen Zellen sst nun aber die merkwürdigste — Luthers Zelle. Hier hatte dieser große Mann von 1505 bis 1503 durch viele schwere innere Kämpfe zuletzt den Glauben und die Ueber- zeugung errungen, in der er später seit 1517, als Reforma- tor der christlichen Kirche, in Wittenberg auftrat. Luther .war, als er 1601 wohl vorbereitet von der Schule zu Ei«

8. Für den Schüler - S. 87

1837 - Berlin : Schultze
87 den ungünstigen Zeiten, die für die evangelische Kirche nach Luthers Tode eintraten, Männer auserkoren hatte, die das Bessere verbreiten und fortpflanzen halfen; so sandte er derselben auch im dreißigjährigen Kriege den tapferen, frommen und menschenfreundlichen König von Schweden, Gustav Adolph, zur Hilfe. Leider! kam diese zu spät für das unglückliche Magdeburg, das vom kaiserlichen oder katholischen Heere mit beispielloser Grausamkeit zer, stört wurde; aber durch die ausgezeichneten Siege des Köüigs, und nach dem Heldentods desselben durch die An, strengungcn der wackeren schwedischen Feldherren, wurde endlich 1618 der westphältsche Friede erkämpft, der in den westphälischen Städten Münster und Osnabrück ge, schlossen wurde. Durch diesen Frieden wurde in Deutsch, land den Evangelischen völlige Glaubens, und Gewissens, freiheit mit den Römisch, Katholischen zugesichert. Wel, chen Dank sind wir dem Allmächtigen für diesen wohl, thätigen Frieden schuldig, da nun bei uns in Religions,' Angelegenheiten keine Kriege mehr geführt werden! * * Die Fürsten des preußischen Staates stam, men von den Grafen von Hohenzollern ab. Das Ländchen Hohenzollern, das noch jetzt seine eigenen Für, sten hat, wird von Würtemberg und Baden umschlossen. An einen der Grafen von Hohenzollern, Friedrich I>, kam 1417 die Kurmark Brandenburg, die damals 370 Gcviertmeilen groß war und von ungefähr 200,000 Menschen bewohnt wurde; jetzt hat die einzige Stadt Berlin 250,000 Einwohner. Friedrich nannte sich Kur, fürst von Brandenburg, welchen Titel seine Nach, solger beinahe drei Jahrhunderte hindurch führten. Frü, herhtn gab eö mehrere Fürsten in Deutschland, welche sich Kurfürsten nannten. Diese hatten das Recht, den deut, scheu Kaiser zu küren oder zu wählen. Die folgenden Kurfürsten von Brandenburg vergrö, ßerten ihr kleines Gebiet durch Erbschaften, die ihnen nach und nach zufielen, und durch kluge Benutzung gün« stiger Zeitumstände. Zm Zahre 1618 erhielten sie das Herzogthum Preußen (das jetzige Ostpreußen), und im westphälischen Frieden den größten Theil Pommerns, das Herzogthum Magdeburg u. s. w.

9. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 31

1874 - Berlin : Schultze
Breitenfeld (Leipzig) und 1632 am Lech, wo Tilly selbst schwer verwundet wurde und bald darauf starb. Inzwischen waren auch die Sachsen in Böhmen eingedrungen. ^ „ r In dieser Bedrängniß bat der Kaiser wiederholt Wallenstein, den Oberbefehl zu übernehmen. Nach langem Sträuben willigte dieser ein und vertrieb mit seinem schnell gesammelten Heere die Sachsen aus Böhmen; dann rückte er den bei Nürnberg lagernden Schweden entgegen. Dort lagen sich beide Heere, stark verschanzt, 10 Wochen lang gegenüber. Da wagten die Schweden den Sturm, wurden aber zurückgeworfen. Nun zog sich Gustav Adolf zurück, hoffend, Wallenstein werde ihm folgen. Dieser aber rückte nach Sachsen hinein. Dorthin folgte ihm Gustav Adolf und schlug ihn 1632 am 6. November bei Lützen; doch bezahlte er den Sieg mit seinem Leben. Nach ihm übernahm sein Kanzler Axel Oxenstierna die Leitung des Ganzen, während Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl im Kriege führte. Während Wallenstein in Böhmen unthätig weilte, suchten die Schweden, in deren Heer auch allmählich Zuchtlosigkeit einritj, Baieru schwer heim. Wegen seiner Unthätigfeit gerieth Wallenstein in den Verdacht, er wolle sich mit den Schweden verbinden und das Königreich Böhmen an sich bringen. Deßhalb wurde er abermals abgesetzt und bald darauf 1634 am 25. Februar zu Eger ermordet. Den Oberbefehl übernahm nun 1634 des Kaisers ältester Sohn Ferdinand, dem der General Gallas zur Seite stand. Noch in demselben Jahre trieb Ferdinand die Schweden aus Baiern und schlug sie bei Nördlingen. Nun sah sich Sachsen gezwungen, mit vem Kaiser den Frieden zu Prag 1635 zu schließen, dem nach und nach fast alle protestantischen Fürsten beitraten. 4. Der schwedisch-französische Krieg 1636—1648. Das Uebergewicht, das der Kaiser durch diesen Frieden erhalten hatte, oewog Frankreich 1636, sich offen mit den Schweden zu verbinden. Nun führten also nicht mehr Deutsche, sondern Franzosen und Schweden die Sache des Protestantismus, es handelte sich indeß gar nicht mehr um Religion, vielmehr war der Krieg in einen rein politischen ausgeartet und ein Kampf um Entschädigungen geworden. Abermals hatten die Schweden unter Banner 1636 bei Wittstock über die Kaiserlichen gesiegt und waren dann verheerend bis Prag vorgedrungen. In dieser heillosen Zeit starb Kaiser Ferdinand Ii., der dem deutschen Vaterlande durch seinen religiösen Fanatismus tiefe Wunden geschlagen hatte; ihm folgte fein gleichgesinnter aber minder kräftiger Sohn Ferdinand Iii. 1637—1657. Anfänglich schien sich das Glück aus feine Seite neigen zu wollen, aber bald eroberte Bernhard von Weimar den Elsaß, der bei feinem plötzlichen Tode von den Franzosen besetzt und behauptet wurde. Banners kühner und gewandter Nachfolger, Torsten-sohn, siegte in mehreren Schlachten über die Kaiserlichen und drang zweimal bis Wien vor, mußte aber, von feinen körperlichen Leiden überwältigt, den Oberbefehl niederlegen. Während die Schweden unter Wrangel und Königsmark Baiern verheerten, siegreich in Böhmen vordrangen und bereits Prag erobert hatten, kam endlich der feit 1640 unterhandelte langersehnte westfälische Friede 1648 zu Stande. Es erhielten: Frankreich: außer Metz, Toul und Verdun, den Elfaß, Sundgau, Breisach und Philippsburg.

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 33

1874 - Berlin : Schultze
Vater allmächtigen Grafen Schwarzenberg , indem er die wichtigsten Aemter mit andern erprobten Männern besetzte. Schwarzenberg, welcher erkannte, daß seine Macht gebrochen fti, verfiel in ein hitziges Fieber, dem er nach einigen Tagen erlag. Sodann entließ Friedrich Wilhelm die Truppen, welche auf Schwarzenbergs Anstiften dem Kaiser Treue geschworen hatten, und schuf sich zunächst eine stehende Macht von 3000 Mann, die er jedoch in wenigen Jahren auf 8000 Mann vermehrte. Sein eifrigstes Bemühen indeß war darauf gerichtet, die dem Lande durch den unseligen Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. Unterstützt von patriotischen Männern hob er Ackerbau, Handel und Gewerbe, berief holländische und französische Colonisten und unterstützte sie mit Geld, Korn und Vieh. Bald entstanden neue Dörfer und Städte, und als erst der Friede zu Osnabrück und Münster geschlossen war, in welchem er Hinterpommern mit Cammin und statt Vorpommern die Stifte Halberstadt, Minden und Magdeburg erhielt, kouute er sich ganz den Bestrebungen des Friedens widmen. Hierbei stand ihm seine Gemahlin, die edle, hochgebildete Luise Henriette von Oranten, mit der er sich 1646 vermählt hatte, treulich zur Seite. Er brachte Ordnung in die Staatseinkünfte, errichtete die ersten Posten, ließ den Friedrich-Wilhelmskanal bauen, stiftete eine afrikanische Handelsgesellschaft und legte sogar auf der afrikanischen Küste eine Goleme und das Fort Friedrichsburg an. Auch Kunst und Wissenschaft förderte er, gründete Schulen, stiftete die Universität Duisburg, verlegte das Joachimsthalsche Gymnasium nach Berlin und gründete daselbst das Werdersche Gymnasium und die Bibliothek. Nur siebe« Jahre indeß wahrte der Frieden. Nach der Abdankung der Königin Christine von Schweden brach zwischen dem neuen König Karl Gustav und Johann Casimir von Polen ein Krieg aus; in demselben hatte Friedrich Wilhelm eine äußerst schwierige Stellung, da er seine Neutralität nicht wahren konnte. Karl Gustav drang siegreich vor und zwang Friedrich Wilhelm, sich mit ihm zu verbünden. Bei Warschau kam es zu einer 3tägigen blutigen Schlacht, in welcher die Polen, hauptsächlich durch die Tapferkeit der Brandenburger unter Sparr und Derfslinger vollständig besiegt wurden. Aus Dankbarkeit erklärte Karl Gustav den Kurfürsten 1656 zum unabhängigen Herzog über Preußen. Als indeß Karl Gustav nach Dänemark zog und Friedrich Wilhelm seinem Schicksale überließ, schloß dieser 1657 mit Polen den Vertrag zu Wehtau, in welchem ihm die Unabhängigkeit Preußens bestätigt wurde. Im Bunde mit Dänemark, Oesterreich und Holland half er hierauf Karl Gustav bei Nyborg in Fühnen besiegen, und als dieser bald daraus starb, kam 1660 der Friede zu Oliva bei Danzig zu Stande. In demselben wurde der Vertrag zu Wehlau bestätigt, Preußen also als unabhängiges ^»erzogthum anerkannt. Die preußischen Stände verweigerten ihm zwar die Nürnberg, Leitfaden. Z
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